Women in Science

Women in Science: Barbara McClintock (1902 – 1992)

Entdeckerin der springenden Gene

Eleanor McClintock wurde am 16. Juni 1902 in Hartford, Connecticut, als drittes von vier Kindern des Arztes Thomas Henry McClintock und dessen Frau und Pianistin Sara Handy McClintock als geboren. Bereits ab früher Kindheit riefen ihre Eltern sie aber Barbara, weil dieser Name besser zu ihr und ihrem Wesen gepasst haben soll. Ihre Familie förderte früh ihre geistige Unabhängigkeit und Neugier, erlaubten es der Tochter beispielsweise Hosen zu tragen und Baseball zu spielen.

Faszination Biologie   

In Barbaras Jugend zog die Familie nach Brooklyn, wo McClintock die Erasmus Hall High School besuchte. Dort entdeckte sie ihre Faszination für die Biologie. Trotz der Zurückhaltung ihrer Mutter entschied Barbara sich entschlossen für ein Studium – ein Weg, den ihr Vater unterstützte.

1919 begann sie ihr Studium am Cornell College of Agriculture, mit dem ursprünglichen Ziel, Botanik zu studieren. Doch schnell widmete sie sich der Zytogenetik, einem damals noch jungen Forschungsfeld.

Während ihrer Studienjahre in den 1920er-Jahren arbeitete McClintock unter anderem mit Lester W. Sharp und führte erste mikroskopische Untersuchungen an Mais-Chromosomen durch – einem Organismus, der sie ihr Leben lang begleiten sollte.

Promotion und Expertin für Mais-Genetik

1927 promovierte sie und machte sich bereits kurz darauf einen Namen als außergewöhnlich präzise und innovative Forscherin. Sie leistete fundamentale Beiträge zur Kartierung von Chromosomen, zur Identifikation von Zentromeren und Telomeren sowie zur Erklärung ihrer Funktionen. Sie entwickelte neue Techniken für die zytogenetische Analyse und wurde zu einer führenden Expertin für Mais-Genetik.

1941 erhielt Barbara eine feste Forschungsposition am Carnegie Institution of Washington in Cold Spring Harbor. Ihre wichtigsten Entdeckungen machte McClintock in den 1940er- und 1950er-Jahren, als sie sogenannte „springende Gene“ oder transponierbare Elemente identifizierte.

Sie zeigte, dass Gene ihre Position im Genom verändern können und dadurch die Aktivität anderer Gene regulieren. Eine Erkenntnis, die die klassische Vorstellung vom Genom als starre Struktur revolutionierte.

Publikation traf auf Skepsis

Als sie ihre Ergebnisse erstmals publizierte, stieß sie auf Skepsis, da das Konzept der Genregulation erst später an Bedeutung gewann. Erst sehr viel später erkannte die wissenschaftliche Gemeinschaft die Tragweite ihrer Forschung. Transposons wurden nicht nur in Pflanzen, sondern auch in Tieren und Mikroorganismen bestätigt und spielten eine zentrale Rolle im Verständnis der Genetik, Evolution und Genregulation.

Später Nobelpreis für Physiologie oder Medzin

1983 wurde Barbara McClintock schließlich als erste Frau, die allein ausgezeichnet wurde,  mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin geehrt – mehr als 30 Jahre nach ihrer ersten Entdeckung. Die Auszeichnung würdigte ihre Entdeckung der transponierbaren Elemente und bestätigte ihren Status als eine der bedeutendsten Genetikerinnen des 20. Jahrhunderts.

Barbara McClintock arbeitete bis ins hohe Alter weiter, blieb unverheiratet und führte ein Leben, das ganz der Wissenschaft gewidmet war. Sie starb am 2. September 1992 im Alter von 90 Jahren. Ihr Vermächtnis lebt in vielen Bereichen der modernen Genetik weiter, in denen ihre Pionierarbeit grundlegend wurde.

Quellen und zum Weiterlesen

Wikipedia
Max-Planck-Institut
die-pflanzenzuechter.de

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