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Recruiting-Trends

„Game Changer“ und ihre Auswirkungen auf die Rekrutierungsbranche

Im Jahr 2016 sind bisher viele „Zukunftsprognosen“ in den Social-Media-Kanälen oder in den Wirtschaftsteilen und Feuilletons der Printmedien aufgestellt und heiß diskutiert worden.
In den meisten Fällen geht es dabei um die großen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umwälzungen, mit denen wir aktuell konfrontiert sind, wie z. B. die Migrationsthematik oder die Digitale Transformation.
Was aber sind die großen Themen, mit denen im Jahr 2016 die Rekrutierungsbranche konfrontiert wird?

„Game Changer“ bestimmen immer stärker unser (Wirtschafts-)Leben

Unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft befinden sich aktuell in einer Entwicklung, in der „Game Changer“ mit zunehmender Geschwindigkeit auftreten. „Game Changer“ sind Personen, Ideen oder Business Modelle, die mit den aktuellen Regeln brechen und aufgrund ihrer Attraktivität und/oder Dynamik die Gesellschaft und die Wirtschaft zwingen, sich an die realen Veränderungen anzupassen.

Politisch sei hier auf die Flüchtlingsthematik hingewiesen, die in ihren Dimensionen von niemandem antizipiert wurde. Wirtschaftlich sind die Vernetzung aller Wirtschaftsbereiche und die Anpassung der Akteure an die neuen Gegebenheiten der digitalen Ökonomie zu entscheidenden Parametern für den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen geworden. Die Möglichkeiten und Potenziale digitaler Medien und des Internets verändern das Fundament ganzer Branchen.

Welche Auswirkungen haben „Game Changer“ wie z. B. die Digitalisierung auf die Rekrutierungsbranche und welche Trends ergeben sich daraus?

Social Media als Beispiel eines „Game Changers“

Die fortschreitende Digitalisierung bietet Unternehmen völlig neue Formen des Eigenmarketings an. Mit Hilfe von Social-Media-Kanälen, Bewertungsplattformen und mobilen Apps können Unternehmen potentielle Bewerber auf sich aufmerksam machen.

Berufliche Netzwerke wie LinkedIn und XING haben als spontane Ordnungen einen Komplexitätsgrad erreicht, der für interne Datenbanken von Rekrutierungsunternehmen nicht darstellbar ist. Dadurch haben sich die Anforderungen in der Rekrutierungsbranche komplett verändert.

Um es klar zu sagen: Die Größe der internen Datenbanken von Rekrutierungsunternehmen verliert im Zeitalter von LinkedIn und XING als Auswahlkriterium für den Kunden stark an Bedeutung!

Das persönliche Netzwerk wird zum wichtigsten Instrument

Rekrutierungsunternehmen müssen ihren Kunden einen wirklichen Mehrwert generieren, sprich auch Spezialisten finden, die nicht aktiv innerhalb Social-Media-Plattformen oder Jobboards agieren.

So wird das persönliche Netzwerk der einzelnen Consultants, Key Account Manager, Recruiter, etc. immer bedeutender. Idealerweise besitzen diese Akteure einen beruflichen Background innerhalb der Branche, für die sie rekrutieren. So sind sie eher in der Lage, eine Kandidaten-Community an sich zu binden, die bisher noch keine Wechselmotivation öffentlich publiziert hat.

Gleichzeitig führt die zunehmende Digitalisierung zu einem verstärkten Wunsch nach persönlichem Kontakt und „echter“ Kommunikation.

Die „Millennials“ bestimmen endgültig den Rekrutierungsalltag

Die Generation der „Millenials“ beinhaltet die Personen, die in den letzten zwei Dekaden vor der Jahrtausendwende geboren wurden (auch Generation Y, Generation We, Net Generation oder Echo Boomers genannt). Diese Generation ist nun dem Teenageralter entwachsen und steht größtenteils mitten im Berufsleben.

Die „Millenials“ werden in zehn Jahren 75 Prozent der Arbeiterschaft stellen. Sie sind in einer Zeit der schnellen Veränderung aufgewachsen und es gleichzeitig gewöhnt, dass ihre Bedürfnisse umgehend befriedigt werden. D. h., auch auf Kandidatenseite gibt es ein immer stärkeres Anforderungsprofil bzgl. der Rekrutierungsunternehmen, mit denen man gewillt ist zusammenzuarbeiten.

Wo sich früher Kandidaten an die Rekrutierungsunternehmen und an die zukünftigen Arbeitgeber anpassen mussten, ist es heute genau umgekehrt.

Empathie als entscheidendes Differenzierungskriterium

Umso stärker werden die sozialen Kompetenzen in unserer Branche in Zukunft darüber bestimmen, welcher „Community“ sich ein freiberuflicher Spezialist oder ein Kandidat für eine Festanstellung anschließt. Empathie wird in unserer Branche zum Schlüsselskill für einen erfolgreichen Matchingprozess.

Survival of the fittest

Jeder „Game Changer“ wirbelt die bestehenden Ordnungen durcheinander und schafft neue Ordnungen. Auch in der Wirtschaft führt dieser Evolutionsprozess zu dem darwinschen Prinzip des „survival of the fittest“. Dinosaurier sterben aus und auf einmal sind neue Spezies die bestimmenden Marktteilnehmer. Nicht die stärksten Individuen oder die stärkste Gruppe werden sich durchsetzen, sondern diejenigen, die sich am besten an die sich ständig verändernde Umgebung anpassen können.

Nischenanbieter und „wirkliche Spezialisten“ werden wichtiger

Die Spezialisierung schreitet in allen Industrien voran. Entsprechend müssen sich auch Rekrutierungsunternehmen anpassen.

„Specialist Recruitment“ heißt, dass nicht der Generalist, sondern der Spezialist gefragt ist. In der Rekrutierungsindustrie läuft es häufig noch entgegengesetzt. Die Mitarbeiter zeichnen sich durch Generalistenwissen in Bezug auf Ihre Kundenbranche aus, verlieren aber häufig den Überblick, wenn es um sehr spezifische Positionen geht. Sowohl die Kandidaten als auch die relevanten Entscheidungsträger in den Fach- und Personalabteilungen der Unternehmen können ein Lied davon singen, dass die Matchingquote zwischen zu besetzender Position und passgenauem Kandidaten mit steigendem Spezifizierungsgrad der Position rapide abfällt.

Anforderungen von Kunden- und Kandidatenseite werden komplexer. Hierauf müssen sich Rekrutierungsunternehmen einstellen. Eine reine Fokussierung auf „Wald-und Wiesen-Skills“ wird zukünftig ein immer stärkeres Ausschlusskriterium bei der Auswahl des Rekrutierungspartners sein.

Nicht die Consultants mit generellem Überblick, die sich in allem ein wenig auskennen, werden gefragt sein, sondern Consultants mit Spezialgebieten (Clinical Research, Regulatory Affairs, Gesundheitsökonomie, Digital Transformation, etc.).

Um mit den neuen Herausforderungen mithalten zu können, die „Game Changer“ an die Adaptionsfähigkeit der Marktteilnehmer stellen, müssen sich Rekrutierungsunternehmen vom „Lückenfüller“ zum strategischen Partner beim Bewerbungsprozess für ihre Kunden und ihre Kandidaten wandeln. Die Folge dieser Entwicklung wird ein Gewinn für alle Seiten sein.

Kunden und Kandidaten werden verstärkt mit Rekrutierungsfirmen zusammenarbeiten, die Rekrutierungs-Know-How und Branchenwissen und Wissen über Ihre Spezialgebiete vereinen!

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